999, 911, 112, 111, 000. Nein, das sind nicht die Zahlen des nächsten Jackpots der italienischen Lotterie. Dahinter stecken Leben rettende Telefon-Nummern aus aller Welt. Anlässlich des Europäischen Tag des Notrufs am 11. Februar hat der Hotelexperte Hotels.com die weltweit wichtigsten Notrufnummern zusammengestellt – damit man auch im Urlaub für den Fall der Fälle gewappnet ist.
Eine für alle 27
In Europa ist die Sache ganz einfach: Auf Vorschlag der Europäischen Kommission wurde 1991 vom EU-Ministerrat beschlossen, die 112 als einheitliche Notrufnummer festzulegen. Heute ist die 112 in Notfällen in der gesamten EU von allen Fest- und Mobilfunknetzen aus gebührenfrei zu erreichen. Mittlerweile setzen auch andere europäische Staaten wie die Schweiz oder Mazedonien auf diese drei Ziffern.
Ausnahmen stellen unter anderem die übrigen Balkanländer dar: Das beliebte Reiseziel Kroatien verfügt beispielsweise über drei Nummern. Polizei, Feuerwehr und Notarzt sind unter der 92, 93 beziehungsweise 94 zu erreichen. Wer in den Fjorden Norwegens Hilfe benötigt, wird unter der 112 lediglich mit der Polizei verbunden, zu Feuerwehr und Notarzt gelangt man unter der 110 bzw. 113.
Someone please call…
Obwohl die 112 als offizielle Notrufnummer auf anderen Kontinenten weitgehend unbekannt ist, hilft sie dem reisenden Europäer dennoch meist weiter – sofern man den Notruf vom Handy absetzt. Denn aus allen internationalen Handynetzen (GSM) wird die 112 an die lokale Notrufnummer weitergeleitet. Beim Festnetz sieht es anders aus:
Hier ist die US-amerikanische 911 bisweilen größter „Konkurrent“ der 112. Sie wird nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Kanada und zahlreichen karibischen Ländern wie auf den Bahamas, den Kaiman Inseln oder in der Dominikanischen Republik verwendet. Einfach wie einprägsam: In Australien findet die 000 für jede Art von Notruf Verwendung. Ähnlich „nutzerfreundlich“ halten es die Nachbarn der „Aussies“. Wer in Neuseeland unterwegs ist, sollte die 111 sicherheitshalber im Kopf behalten.
Trio Numerale: Neben Norwegen sind auch in einigen weiteren Ländern drei Nummern für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst usus. Meist bauen die Zahlenkombinationen dann aufeinander auf, wie beispielsweise in Indien mit der 100 (Polizei), 101 (Feuerwehr) und 102 (Rettungsdienst). Gleiches gilt mit der 190, 192 und 193 in Brasilien.
Sonder-Notrufnummern für spezielle Fälle
Brasilien hat noch mehr zu bieten: In keinem anderen Land gibt es mehr Sonder-Polizeinotrufnummern, als im größten Land Südamerikas. Wählt man die 191, 194, 197 oder 198 wird man nicht mit der regulären, sondern mit der Bundespolizei, Bürgerpolizei oder staatlichen beziehungsweise nationalen Autobahnpolizei verbunden. Besonderer Service für Urlauber in Thailand: Dort gibt es eine Touristenpolizei. Unter der 1155 sind Beamte zu erreichen, die gutes Englisch sprechen und Urlaubern aus aller Welt helfen, wenn diese Probleme haben.
Kurios: In einigen osteuropäischen Ländern gibt es eine einheitliche Notrufnummer für defekte Gasleitungen. In der Ukraine, Kasachstan und Weißrussland wird einem im Fall eines Gaslecks unter der 104 geholfen. Südkorea macht sich hingegen weniger Sorgen um austretendes Gas, als um seinen unberechenbaren Nachbarn im Norden. Das Misstrauen ist offenbar so groß, dass unter der 113 potentielle oder vermeintliche Spione gemeldet werden können.
Wen es eher in die Schweiz als in fernöstliche Länder zieht, aufgepasst! Auf der Suche nach Edelweiß und Enzian hat man sich in den Weiten der Alpen schnell verlaufen. Aber kein Grund zur Sorge: Die Schweizerische Rettungsflugwacht rega ist mit ihren Helikoptern schnell zur Stelle und hilft aus der Patsche – sofern man vorab die 1414 gewählt hat.