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Tempelstadt My Son

August 8th, 2011

Die Ruinen der Tempelstadt My Son, des religiösen Zentrums der Champas, liegen ca. 50 Kilomenter südwestlich von Hoi An. Die Tempelstadt in Zentralvietnam ist eine alte Kultstätte der Chamkultur aus dem 2. oder 3. Jahrhundert. Aus Champa, dem Reich der Cham, sind in My Son ursprünglich mehr als 70 Tempel, die in der Regel aus einem zentralen turmartigen Bauwerk und kleineren umliegenden Gebäuden bestehen, erhalten geblieben – bis die Amerikaner kamen. Während des Vietnamkrieges, haben sich hier Widerstandskämpfer versteckt, woraufhin das Gebiet zur „Free-Fire-Zone“, d.h. zum uneingeschränkten Beschuss deklariert wurde. Heute sind nur noch Überreste von knapp 20 des dem Gott Shiva geweihten Heiligtums erhalten. Zwischendrin sieht man noch die original Bombenkrater. Der berühmteste Turm war 24 Meter hoch und mit Bildhauereien von Löwen und Elefanten verziert.

Im Unterschied zu anderen Cham-Stätten (etwa Angkor Vat in Kambodscha) ist die heilige Stadt My Son in eine idyllische Talsenke eingebettet und umgeben von Bergen und üppiger Natur. Die majestätische Abgeschiedenheit dieses stillen Ortes und die bröckelnden, von Lianen überwucherten Ziegelkolosse inmitten dichtem Grün des Dschungels üben einen ganz besonderen Reiz aus.

Die Cham-Tempel unterhalb des Berges My Son (Schöner Berg) sind in vier Gruppen eingeteilt: Gruppe A zeigt Steinreliefs, Gruppe B ein prächtiges Tor, das sich zum Heiligtum öffnet. In Gruppe C weisen die Ziegelwände überwiegend Cham-Motive auf, und Gruppe D ist ein Ensemble aus sechs Gebäuden und dem so genannten Stelenhof mit Opfertafeln.

Seit 1999 gehört My Son zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das wichtigste religiöse Zentrum Champas kann für 3,- Euro besucht werden, was es auf jeden Fall wert ist. In zwei Tempeln sind zudem Museen untergebracht mit ausgestellten Plastiken, die man auf dem Gelände gefunden hat. Zu Beginn der Führung kann man einer Vorführung ritueller Tänze der Chamkultur beiwohnen sowie einen kleinen alten Mann bestaunen, der ein hölzernes Blasinstrument spielt, bei dem er mit einer besonderen Atemtechnik die Töne über mehrere Minuten (!) halten kann.

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