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Während unseres Urlaubes in Ligurien fuhren wir die schöne Via Aurelia am Meer entlang von Alassio nach Bordighera. Wir erhielten den Tipp, uns bei San Remo ein Dorf anzusehen, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Bussana Vecchia ist heute ein Ortsteil der Stadt San Remo.

Die mittelalterliche Ortschaft wurde im Februar 1887 durch ein Erdbeben zerstört und von den überlebenden Einwohnern verlassen. Die ehemaligen Bewohner kümmerten sich nicht um den Wiederaufbau und so verfiel das Dorf immer mehr in seine Trümmer. Die Überlebenden bauten unterhalb des zerstörten Dorfes ein neues Bussana auf. Bussana Vecchia wurde zum Geisterort, bis in den 60er Jahren Künstler, Hippies und Aussteiger es für sich entdeckten. Zusammen mit dem Poeten Giovanni Fronte und dem Maler Vanni Giuffré gründete der Maler Clizia 1961 die Comunità Internazionale degli Artisti. Der Wiederaufbau des Dorfes begann damit und die Ansiedlung weiterer Künstler! Sie richteten in Eigenregie die Häuser liebevoll wieder her. Dabei verwendeten sie die originalen Steine welche sich in Trümmern wiederfinden ließen. Aus dem Geisterdorf wurde ein Künstlerdorf. Heute ist Bussana Vecchia ein märchenhafter Ort, der nur zum Teil wieder aufgebaut wurde.

Bussana Vecchia ist nur zu Fuß zugänglich. Mangels Parkplatz lässt man das Auto am Ortseingang stehen, so man eine Lücke entlang der engen Straße findet.

Wir liefen durch die zahlreichen, kleinen Gassen und fühlten und schnell wie in eine andere Zeit versetzt. Die Gebäude sind auch heute noch größtenteils Ruinen. Bussana Vecchia ist ein überschaubarer Ort, mit verwinkelten Gassen, schönen Ecken und vor allem sehr viel Charme. Das Wahrzeichen des Ortes ist der Glockenturm der Kirche Sant’Egidio, der auf wundersame Weise das Erdbeben überlebt hatte. Die Ruinen, aus denen eine üppige Vegetation sprießt, verleihen dem Ganzen einen ganz besonderen Reiz.
Der Ort hat nur um die 60 Einwohner, die sehr naturverbunden und ohne Strom leben. In den Wohnungen leben Künstler und Aussteiger; einige Räume beherbergen Ateliers mit Gemälden, Schmuck, Kunsthandwerk und allerlei Nippes. Wir besuchten „La Barca“ und wurden gleich herzlich mit einem Glas Rotwein von deren Bewohnern begrüßt. Vorbei am Open-Air Schlafzimmer und durch den „Botanischen Garten“, in dem man Kräuter aller Art findet, machten wir uns durch die engen Gassen und Treppen wieder auf den Weg hinunter zum Ortseingang.
Man braucht hier nicht mehr als zwei Stunden. Aber die sind auf jeden Fall empfehlenswert!

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