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Boavista, Insel über dem Wind

Januar 15th, 2010

Wer hätte nicht gerne in den 80ern die Kanaren mit entdeckt, bevor es dort richtig los ging… Für alle zu spät Geborenen sind mein Tipp die Kapverden. Nur 90 Flugminuten südlicher liegt diese Inselgruppe, die nun touristisch entwickelt werden soll. Die 15 Inseln könnten unterschiedlicher nicht sein. Da ist z. B. die Vulkaninsel Fogo, das Surfer-Paradies auf Sal, die Hauptinsel Santiago, die Musikinsel Sao Vincente oder die Wanderinsel Sao Antonio, und es könnte so weitergehen. Jede hat ihren speziellen Reiz und lädt zur Entdeckung ein. Speziell Wintergäste sollen die beiden östlicheren Inseln Sal und Boavista, die „über dem Wind liegen“, mit ihren durchschnittlich 25 warmen Grad anlocken. Wir waren auf Boavista, uns selber ein Bild davon zu machen von der sogenannten „Wüsteninsel“.

Endlos lange Strände mit riesigen Sanddünen, denen man z.T. beim Wandern zusehen kann, laden zum Strandspaziergang ein.
Nur direkt am Stadtstrand von Sal Rei und an den vier neu eröffneten Hotels am Praia de Chaves trifft man auf Touristen. Je weiter südlich man sich vorwagt, desto verlassener wird es. Und meilenweit ist niemand mehr zu sehen. Ein einsamer Traum auch zum Quad-Biken. Doch Vorsicht. Seit das neue Riu am Curalho Velho mit einer Bettenzahl so hoch wie die ursprüngliche Population der Insel gebaut wird und Gastarbeiter aus- und eingeflogen werden, häufen sich die Überfälle am Strand besonders auf Alleinreisende. Da werden gerne Portemonnaies und Kameras gestohlen. Das ist die Kehrseite der Medaille inmitten der Idylle. Und die vier Polizisten auf der Insel sind machtlos. Besser man schließt sich einer Klein-Gruppe an.

Wer möchte kann tauchen, schnorcheln oder, wenn der Wind zunimmt und man unter Wasser nichts mehr sieht, dem Ruf der Surfschulen auf zum kiten folgen. Wir haben uns für eine Inselrundfahrt im Jeep entschieden, die uns zum Legeplatz der Schildkröten führte und in die Desierto Viana. Dort sahen wir bei Sonnenuntergang riesige Wanderdünen, die der Wind vom Strand ins Inselinnere geblasen hat. Und stetig weitertreibt, bis sie von einer Erhöhung gestoppt werden. Ein Traum, aus dem man gar nicht mehr aufwachen möchte. Man mag sich gar nicht ausmalen, was wohl passieren wird, wenn Animateure und Lautsprecher mit Disco-Mukke Einzug halten. Und sich ein Hotel an das nächste reiht, bis der Strand komplett zugebaut ist …

Bildquelle: © Sara Grohning

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